Medikamentös bedingte Augenerkrankungen
Kortison (Steroide)
Steroide werden in der Medizin z. B. zur Entzündungshemmung oder Immunsuppression
sehr häufig eingesetzt. Unter der Therapie mit Steroiden in Form von Infusion, Tabletten,
Spritzen, Salben, Augentropfen oder Spray kommt es bei manchen Menschen zu einem
Anstieg des Augeninnendrucks (sog. Steroidresponder). Daher sollte während einer
Kortisonbehandlung der Augeninnendruck gemessen werden. Das gilt insbesondere für
Glaukompatienten.
Weiterhin wird v. a. durch langfristige Steroidtherapie die Entstehung eines grauen Stars
(Cataract) begünstigt.
Chloroquinretinopathie
Chloroquin wird in der Malariatherapie und zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen
eingesetzt. Bei Langzeiteinnahme kann es zu Trübungen der Hornhaut (reversibel), aber auch zu Netzhautveränderungen kommen. Diese sind irreversibel und können zu einer
dauerhaften Sehverschlechterung führen. Daher sind sehr regelmäßige augenärztliche
Kontrollen unter Chloroquintherapie zwingend erforderlich.
Tamoxifen
Tamoxifen wird in der Brustkrebstherapie eingesetzt. Am Auge kann die Entstehung eines
grauen Stars (Catatact) beschleunigt werden. Außerdem kann es v.a. bei höherer
Dosierung zu Veränderungen an der Netzhaut kommen.
Amiodaron
Amiodaron wird zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Am Auge kommt
es unter der Therapie mit Amiodaron zu Ablagerungen in der Hornhaut.