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Schielen (Strabismus)

Es gibt sehr viele unterschiedliche Schielformen. Bei Kindern findet sich häufig das
frühkindliche Schielen mit der Gefahr der Entwicklung einer Schwachsichtigkeit
(Amblyopie).

Sehr häufig wird zunächst das Tragen einer Brille zur Stabilisierung des Schielwinkels
verordnet. Zur Vermeidung oder auch Behandlung einer Amblyopie ist zudem oft auch
das stundenweise Tragen eines Augenpflasters erforderlich. Dabei wird das gutsehende
Augen angeklebt, um die Sehschärfe am schlechter sehenden Auge zu verbessern. Eine
solche Amblyopietherapie ist nur im Kindesalter möglich. Je jünger das Kind ist, desto
erfolgversprechender ist die Pflastertherapie.

Eine operative Korrektur des Schielwinkels erfolgt häufig im Vorschulalter, das Tragen der
Brille und auch die Pflastertherapie müssen auch anschließend fortgeführt werden.
Neu aufgetretenes Schielen bei Erwachsenen ist häufig mit der Wahrnehmung von
Doppelbildern verbunden. Sollte eine Augenmuskellähnung die Ursache für das
Doppeltsehen sein, muss eine Abklärung der Ursache erfolgen (Hausarzt, Neurologe).
Zum Ausgleich von Doppelbildern können unter Umständen Prismen verordnet werden.
Bei sehr großen Schielwinkeln, die über längere Zeit unverändert bestehen, kann eine Augenmuskeloperation erforderlich sein.

Bildschirmarbeitsplatzbrille

Die Anforderungen an gutes Sehen am Arbeitsplatz werden immer größer. Die Arbeit am PC gehört inzwischen zum Alltag vieler. In jungen Jahren macht es i. d. R. keine Schwierigkeiten, zwischen Sehen am PC, Lesen und Sehen in der Ferne zu wechseln.

Zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr kommt aber die sogenannte Alterssichtigkeit (Presbyopie) zum Tragen, die „Arme werden beim Lesen länger“ und die meisten von uns benötigen für das Lesen eine andere Korrektur als für das Sehen in der Ferne. Um entspannt zu sehen und Nackenproblemen vorzubeugen, ist oftmals das Tragen einer speziellen PC Arbeitsplatzbrille sinnvoll.

Mit entsprechender Verordnung werden die Kosten hierfür in vielen Fällen auch vom Arbeitgeber übernommen.

Augenuntersuchung von Kindern

Kinder sind in unserer Praxis besonders willkommen. Kleine Kinder müssen das Sehen
erst noch lernen. Dazu ist es notwendig, dass zum einen jedes Auge für sich die besten
Voraussetzungen dafür hat, zum anderen aber auch dass das Zusammenspiel beider
Augen optimal funktioniert. Hat sich die Sehschärfe in den ersten Lebensjahren nicht
richtig entwickelt, kann dies im Erwachsenenalter nicht mehr nachgeholt und häufig auch nicht mehr einfach durch einen Brille ausgeglichen werden. Insbesondere kleine Schielwinkel sind manchmal kosmetisch völlig unauffällig. Eine einseitige Fehlsichtigkeit und selbst beidseitige höhere Fehlsichtigkeit fallen häufig zu Hause überhaupt nicht auf. Daher ist eine augenfachärztliche Untersuchung schon im Kleinkindalter sehr wichtig. Nur so können therapeutische Maßnahmen wie die Verordnung einer Brille, eine Pflastertherapie oder auch visuelle Frühförderung rechtzeitig eingeleitet und eine möglichst gute Entwicklung der Sehschärfe erreicht werden.

Die Untersuchung gerade kleiner Kinder ist naturgemäß nicht immer ganz einfach. Daher geben wir uns sehr viel Mühe, Ihr Kind einfühlsam und mit altersgerechten Mitteln zu untersuchen. Darauf sind in unserer Praxis Frau Dr. Kauffmann-Mühlmeyer und unsere Orthoptistin Frau Kohaus spezialisiert.

Wann gehe ich denn mit meinem Kind zur Augenärztin/zum Augenarzt? Sofern bei Ihrem Kind seitens des Augen keinerlei Auffälligkeiten bestehen und es in der Familie keine besonderen Augenerkrankungen gibt, sollte eine erste augenärztliche Untersuchung mit 2-3 Jahren erfolgen.

Gibt es aber Auffälligkeiten wie z. B. Schielen, Lidfehlstellungen, Augenzittern, eine weiße Pupille oder ähnliches sollte eine augenärztliche Untersuchung kurzfristig und in jedem Alter erfolgen.

Bei familiärer Belastung mit Augenerkrankungen (z. B. Schielen, Fehlsichtigkeit) ohne offensichtliche Auffälligkeiten bei Ihrem Kind sollte eine erste Untersuchung mit 1 Jahr erfolgen.